Universities,
the Internet and the Global Education Market. In: World
Yearbook of Education 2006: Education Research and Policy: Steering
the Knowledge-Based Economy. Edited by Jenny Ozga, Terri Seddon
and Thomas S. Popkewitz. First published 2006, in the UK by Routledge,
Abingdon, Oxon, in the USA and Canada by Routledge, New York, 17-32.
Eine
Langfassung dieses Artikels ist erschienen in:
Jahrbuch
für Pädagogik 2004:
Globalisierung und Bildung.
Frankfurt aM 2004, 191-213.
|
Gekürzte
und aktualisierte doc-Version für
BdWi-Studienheft: Studiengebühren,
Elitekonzeptionen und Agenda 2010
Marburg 2004, 39-43.
Ausrisse in: Die Privatisierung der Welt - Hintergründe,
Folgen, Gegenstrategien. Reader des wissenschaftlichen Beirats
von Attac. Koordination: Jörg Huffschmid. Hamburg: VSA 2004,
166-175;
unter dem Titel Universitäten
im globalen Bildungsmarkt in der Schweizer Zeitschrift
Widerspruch. Beiträge zu sozialistischer Politik Jg. 23
(2003) Nr. 45, 107-113; in Unique - Zeitung der HochschülerInnenschaft
an der Universität Wien, Ausgabe 10/2004, 9; vgl. auch Besser
werden als die USA. In: Progress - Zeitschrift der österreichischen
Hochschulstudierenden, Heft 1/ 2004, 5; überarbeitete Fassung
des Vortrags im Rahmen der Tagung der Stiftung
GegenStand "Im Schatten des Imperiums", Villa
Palagione, 23.-30.8. 2003. Weiterentwickelt aus: Vortrag
im Goethe-Institut Zagreb, 4/2003.
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Ingrid Lohmann
Universität,
Neue Medien und der globale Bildungsmarkt
Wie Bildungsprozesse in Eigentumsoperationen mit Wissen transformiert
werden
|
Privatizing
educational services in an unstable marketplace raises a number of
troubling issues. It does not require a leap into science fiction
to foresee the development of a government-financed education industry
complex that is ultimately as unaccountable as the military-industrial
complex. To whom, other than their investors and shareholders, might
the bearers of these new technologies be accountable? (Michael Barker
2000, S. 114) |
Vor wenigen
Jahren notierte ein Beobachter der E-Learning-Szene in den USA, am zielstrebigsten
unter den zahlreichen neu entstehenden Bildungsdienstleistern seien jene
Firmen, "die mit Hilfe des Internet eine Lernumgebung erzeugen wollen,
die vielleicht sogar den Lehrer abschafft - jedenfalls den des konventionellen
Klassenzimmers" (Barker 2000, 107). Die Bildungsindustrie sei das
perfekte Beispiel dafür, wie das Internet die US-Ökonomie transformiert,
indem es Unternehmen hervorbringt, die es anders gar nicht gäbe.
Noch stelle sich niemand eine Welt vor, in der Lernende ihren Unterricht
tatsächlich durch intelligente Maschinen erhielten; aber leicht könne
man sich ausmalen, wie Informations- und Kommunikationstechnologien (IuK)
und das Internet eines Tages den Unterricht verändern werden.
Kennzeichnend
für die Aufbruchseuphorie der späten 1990er Jahre war eine Äußerung
von John Chambers, dem leitenden Manager von Cisco Systems, einem
US-Hersteller für Netzwerktechnologie und Internet2-Mitbegründer,
die seinerzeit durch die Medien ging: "Die nächste große
Killeranwendung für das Internet wird Bildung sein. Bildung über
das Internet wird so groß werden, daß Email gemessen daran
wie ein Irrtum hinterm Komma erscheint" (zit.n. Barker 2000, S. 108).
Inzwischen ist die Euphorie jener Jahre zwar etwas verpufft, aber vom
Abflauen der Produktentwicklungen im E-Learning- und Online-Content-Bereich
oder gar vom Ende der Transformationen, die die Privatisierung und Kommerzialisierung
des Bildungs- und Wissenschaftssektors weltweit vorantreiben, sind wir
gleichwohl denkbar weit entfernt. Aus den verwarenförmigten Neuen
Medien lassen sich im Bildungs- und Wissenschaftssektor enorme Profite
ziehen. Dieser Sachverhalt ist zwar keineswegs die Ursache der weltweiten
Privatisierung öffentlicher Bildungs- und Wissenschaftssysteme; wohl
aber ist die Profitträchtigkeit der - entsprechend zugerüsteten
- Neuen Medien ein Faktor, der diese Transformationen extrem beschleunigt.
Sie beeinflussen nicht nur die realen Prozesse des Bildungserwerbs, die
Teil der Daseinsvorsorge der Individuen sind, sondern auch das normative
Ideal der Bildung als öffentliches Gut und als Menschenrecht. Wo
dieses der Innovationsrhetorik weicht, ist in der Tat kein Argument mehr
übrig, warum nicht jeder für seinen individuellen Bildungserwerb
selber zahlen sollte.
Für
den in diesem Artikel im Zentrum stehenden Hochschulbereich verstehe ich
unter
- Privatisierung
alle Maßnahmen, die auf die Eliminierung öffentlicher
Aufgaben der Universitäten zugunsten ihrer Umgestaltung in verlängerte
Werkbänke von Wirtschaftsunternehmen zielen: darunter die Veränderung
der Rechtsform, etwa in Stiftungshochschulen privaten Rechts (dazu BdWi
2001); die Besetzung universitärer Leitungspositionen durch mit
Wirtschaftsvertretern besetzte Hochschulräte; die Bewirtschaftung
auf dem Kapitalmarkt ihrer an sie übertragenen Liegenschaften durch
die Universität zum Zweck von (kurzfristiger) Geldbeschaffung;
das Abtreten von (weiterhin ja auch mit öffentlichen Geldern finanzierten)
Forschungsergebnissen an Wirtschaftsunternehmen u. dgl.,
- Kommerzialisierung
die Orientierung der Studiengänge, Studienabschlüsse und Studieninhalte
am »Markt«; die Eliminierung nicht marktfähiger akademischer Fächer,
Lehr- und Forschungsinhalte; die sogenannte leistungsabhängige
Besoldung; die Schaffung von Zugangsrestriktionen zum Internet durch
entsprechende technische Vorkehrungen und die Unterwerfung der Content-Entwicklung
unter die verschärften Regularien »geistigen Eigentums«; die Erhebung
»erfolgreichen Agierens am globalen Bildungsmarkt« zum obersten Gebot
der Wissenschaftspolitik (vgl. zu beiden Aspekten zuletzt etwa BDA/
HRK 2003).
Im Hochschulsektor
wird derzeit besonders deutlich, wie Bildungsprozesse in Eigentumsoperationen
mit Wissen als Ware umgewandelt werden.(1) Auch die deutschen
Universitäten sind längst in die entsprechenden, tiefgreifenden
Umstrukturierungsprozesse involviert, und dabei spielt der Imperativ der
»Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Bildungsmarkt« die ausschlaggebende
Rolle. Eines der zahllosen Probleme dabei: Für Wettbewerbsfähigkeit
auf dem globalen Markt für E-Learning gibt es nach Schätzung
von Analysten eine kritische Größe, so daß sich Universitäten
gezwungen sehen zu fusionieren. Für Großbritannien beispielsweise
wird davon ausgegangen, daß die Zahl der Universitäten bis
2010 um zehn Prozent verringert wird (Sommerich 2002). Schon mehren sich
in jüngster Zeit die Anlässe für Warnungen vor unliebsamen
Begleiterscheinungen der Transformationen: Sage und schreibe 88 private
Universitäten hat die Regierung Mexikos in den Jahren 2001-2003 geschlossen,
weil die Anbieter nicht einmal elementarste Qualitätskriterien einhielten
(vgl. Worldbank 2003); daneben allerdings sind die Schließungen
Bestandteil wenig »Markt«-konformer Regulierungsmaßnahmen, mit denen
die Regierung Vicente Fox im rasch wachsenden Segment der Privatuniversitäten
zugunsten wettbewerbsstarker Anbieter interveniert.
Doch der
Reihe nach. Hier zunächst einige Zahlen, vor allem zum Marktsegment
Auslandsstudium:
Nach Schätzung des Bankhauses Merrill Lynch beträgt
das Finanzvolumen des globalen Bildungsmarkts (der knowledge enterprise
industry) rund 2200 Mrd. US-Dollar jährlich. (2)
85 % aller Studierenden weltweit, die im Ausland studieren, besuchen
Bildungseinrichtungen in OECD-Ländern.
Die Studierenden-Mobilität in die OECD-Länder hinein
hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten verdoppelt; in diesen Ländern
stieg der Anteil der Studierenden aus Nicht-OECD-Ländern allein
zwischen 1995 und 1999 fast doppelt so schnell wie die Zahl der Studierenden
aus den OECD-Ländern selbst. (3)
1999 entfielen 30 Mrd. USD - das ist etwa gleich viel wie im
internationalen Finanzdienstleistungssektor - auf die rund 1,5 Mio.
auswärtigen Studierenden, vor allem aus Asien, die in Bildungsinstitutionen
des tertiären Sektors in OECD-Ländern eingeschrieben sind.
(4)
Von den fünf
Teilbereichen des Bildungssektors nach WTO-Klassifikation - das sind Primarbereich,
Sekundarbereich, Berufs- und Hochschulbildung, Erwachsenen- und Weiterbildung
sowie »andere Bildungsdienstleistungen« (Bildungstests, Bildungsbroker,
auswärtige Experten u.a.m.) - sind Hochschulbildung und die ´anderen´
Dienstleistungen die beiden Bereiche, in denen internationaler Handel
schon heute eine namhafte Größe darstellt. Im Bereich Hochschulbildung
- higher education - wiederum gehören distance learning
sowie consumption abroad, das Studium im Ausland, zu den am schnellsten
wachsenden Segmenten (EUA 2001a, S. 1f (4a)). Angesichts
dieses wachsenden Markts für Bildungsexport (5)
streben die OECD-Länder danach, die Nachfrage mit lukrativen kommerziellen
Angeboten zu bedienen. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, daß die
ihnen verfügbaren öffentlichen Haushaltsmittel für
den tertiären Bildungssektor sinken. Privatisierung und Kommerzialisierung
des Bildungssektors seien unvermeidlich, so wird argumentiert, wenn die
steigende Nachfrage nach höherer Bildung befriedigt werden soll.
Der Anteil
öffentlicher Haushaltsmittel für den tertiären Bildungssektor
variiert in den einzelnen OECD-Ländern beträchtlich. Soweit
bekannt, müssen nur in Korea, Japan und den USA die einheimischen
Studierenden mehr als 30% der realen Kosten ihres Studiums privat aufbringen.
Für die übrigen OECD-Länder liegen zuverlässige Daten
über die von den Studierenden selbst zu tragenden Studienkosten kaum
vor; in ihnen scheint jedoch noch viel Spielraum für Kostenabwälzung
auf die Nachfrageseite gegeben. Für sie alle gilt die Äußerung
von Ron Perkinson, Senior Education Specialist bei der International
Finance Corporation der Weltbank, auf dem World Education Market
in Lissabon 2002: "It is not a question of if but when.
What is happening around the globe is that the larger traditional markets
are being challenged through the globalisation of education. Britain and
its fantastic tradition has so much to offer. It is certain politicians
and government officials are going to look for better use of their education
pounds" (zit.n. Sommerich 2002) - und dies offensichtlich nicht nur
in Britannien.
Widersprüchliche Indienstnahme der Neuen Medien
Die Neuen
Medien werden in diesem Prozeß auf widersprüchliche Weise in
Dienst genommen. Zum einen werden steigende Preise für die Nutzer
mit steigenden Kosten für die Anbieter legitimiert - für technologische
Infrastruktur, Vernetzung, Übermittlung, Content-Entwicklung usw.
Es wird argumentiert, daß die Einführung kostendeckender Preise
oder die Erhöhung von Gebühren unvermeidlich seien, weil die
Kosten für technologische Ausrüstung sowie für Hard- und
Software-Entwicklung im Medien- und Content-Bereich anders auf Dauer nicht
getragen werden könnten. Außerdem wird argumentiert, daß
die gestiegenen Einkommenserwartungen Höherqualifizierter deren Kostenbeteiligung
ja rechtfertige.
Zum anderen
lassen sich bestimmte Aufwendungen mithilfe der Neuen Medien vermeiden.
Für Anreise, Unterbringung, den kostenträchtigen Lebensunterhalt
im anderen Land usw., aber auch für das Vorhalten real-existierender
Gebäude mit Bibliotheken, Computerlernzentren und hauptamtlichem
akademischem Lehrpersonal entstehen sowohl auf Seiten der Anbieter als
auch der Nachfrager hohe Kosten. Um diese speziell für Auslandsstudien
zu minimieren, streben Studierende vor allem auch aus Nicht-OECD-Ländern
nach Einschreibung in Bildungsinstitutionen, zu denen sie Zugang über
Internet und E-Learning vom Heimatland aus haben. Sie müssen natürlich
Studiengebühren zahlen, aber die übrigen Kosten minimieren sich
für sie doch erheblich. Während bestimmte Kategorien von Anbietern
von Bildungsdienstleistungen im weiteren Sinne - z.B. Betreiber von Unterkünften
für ausländische Studierende - in diesem Fall das Nachsehen
haben, kommen hier die Anbieter auf dem rasch wachsenden Markt von E-Learning,
Online-Teaching und E-Content ins Spiel, häufig in Zusammenarbeit
mit regionalen privaten Bildungsträgern.
In einem
solchen Umfeld entstanden so bekannte Gebilde wie die University of
Phoenix (UOPX) in Arizona, die innerhalb weniger Jahre zur größten
privaten Universität in den USA wurde und praktisch ohne hauptamtliches
Personal oder Bibliotheken auskommt; die meisten Lehrenden sind dort nebenberuflich
tätig, und die meisten Studierenden bekommen große Teile der
Studiengebühren von den Unternehmen erstattet, bei denen sie beschäftigt
sind. Das Internet spielt eine große Rolle im Betrieb des steuerpflichtigen
Unternehmens UOPX. Sein Beispiel zeigt exemplarisch die neue Qualität
von Bildungsprozessen als Eigentumsoperationen mit Wissen als Ware: Alle
Beteiligten sind zugleich Gläubiger und Schuldner - die Universität
als steuerzahlendes Wirtschaftsunternehmen; die Firmen, die die Qualifizierungsprozesse
ihrer Beschäftigten finanzieren; die nebenberuflich lehrenden Firmenspezialisten
und Unternehmensberater; die Studierenden, die die in sie investierten
Ausbildungskosten wieder erwirtschaften müssen (vgl. Lohmann 1999,
S. 199f). Dazu paßt durchaus, daß die UOPX zunächst einmal prototypisch
für den hype ums E-Learning steht: Sie "wird überall als Erfolgsstory
einer virtuellen Universität angeführt." Daß ihr eine Vorreiterrolle zugeschrieben
wird, ist "bezeichnend für die aktuelle Situation, weil nahezu alle anderen
virtuellen Universitäten bis heute keinen durchschlagenden Erfolg nachweisen
konnten, weder ökonomisch noch didaktisch" (Schulmeister 2002, 2).
Technologische
Infrastruktur - The State of the Art
Die Transformation
traditioneller Vorgänge von Bildungserwerb in Eigentumsoperationen
mit Wissen als Ware hat - neben ökonomischen, rechtlichen und ideologischen
Dimensionen - in den Neuen Medien auch eine neue technologisch-infrastrukturelle
Basis. Diese ermöglicht und erzeugt überhaupt erst die wachstumsintensivsten
Segmente des globalen Bildungsmarkts und bringt ganz neue Kategorien von
Akteuren hervor. Kenntnisse über die technologische Infrastruktur
der »Wissensgesellschaft« sind allerdings nicht sonderlich weit verbreitet,
auch nicht über die Lenkungsgremien, die die Entwicklung koordinieren,
und über die ökonomischen Interessen, die hinter ihnen stehen.
Hier mein Vorschlag für einen Steilkurs:
Am Anfang
steht das im April 1998 vom damaligen US-Vizepräsidenten Al Gore
aus der Taufe gehobene Internet2®, ein Konsortium,
dem angehören:
die
US-Regierung,
205 US-Universitäten von Arizona State bis Yale
unter Leitung der University Corporation for Advanced Internet Development
(UCAID), (6)
einige Dutzend weltweit führende Konzerne als Mitglieder,
Partner oder Sponsoren, darunter viele aus der IT-Branche sowie der Forschungs-
und der Medienindustrie; um nur einige zu nennen: Apple Computer, AT&T,
Blackboard Inc., Cisco Systems, IBM, Microsoft Research, Sun Microsystems,
neuerdings Warner Bros. (6a)
sowie gut drei Dutzend assoziierte Institutionen - Forschungsinstitute,
Museen, Tochterunternehmen der education industry usw. (vgl. Internet2).
Dieses Konsortium
entwickelt und nutzt fortgeschrittenste elektronische Netzwerktechnologie.
Erklärtes Ziel ist die Schöpfung des "Internets der Zukunft",
das sich vom herkömmlichen Internet unter anderem dadurch unterscheidet,
daß es nicht allgemein und öffentlich zugänglich ist.
(7) Sein Gerüst für superschnelle Datenübermittlung
ist Abilene - Advanced Networking for Leading-Edge Research and Education.
Abilene liefert derzeit einen Datendurchsatz von 2,5 Gigabits pro Sekunde
quer durchs Land; bis zum Jahresende 2003 sollen 10 Gigabits/s erreicht
sein. Nahziel ist der Zugang zu mindestens 100 Megabits pro Sekunde für
jedes angeschlossene Desktop (s. Abb 1; vgl. Abilene 2003). Ergänzend
erhielt die Universität von Indiana schon 1999 10 Mio. USD für
den Aufbau der Verbindung des Next Generation Internet mit Japan,
Korea, Singapur und Australien, die Universität von Tennessee 4 Mio.
USD für die Verbindung nach Moskau und St. Petersburg.
Abb 1: Indiana University Abilene
NOC Weathermap
Quelle: http://loadrunner.uits.iu.edu/weathermaps/abilene/
Dahinter
steht Europa nun durchaus nicht zurück. Auf der Europarats-Tagung
im März 2000 in Lissabon war zum Ziel erklärt worden, Europa
bis zum Jahr 2010 "zur wettbewerbsstärksten und dynamischsten
wissensbasierten Ökonomie der Welt" zu rüsten (zit.n. European
Commission 2002, S. 29). Insbesondere das Internet soll entsprechend weiterentwickelt
werden. Wichtigstes Instrument hierfür: The Sixth Research and
Development Framework Programme der EU-Kommission, das Sechste
Europäische Forschungsrahmenprogramm. (8) Dessen
zentrales strategisches Ziel wiederum ist »die Stärkung der wissenschaftlichen
und technologischen Basis der Industrie und die Beförderung ihrer
internationalen Wettbewerbsfähigkeit«. Wie auch der aufmerksame Zeitungsleser
schon weiß, ist diesem Ziel die Entwicklung der deutschen Hochschulen
politisch inzwischen vollständig untergeordnet. Um nur ein Beispiel
zu nennen, das symptomatisch ist: Es gibt keine Drittmittelbewilligung
im Bereich von E-Learning und Content-Entwicklung, die nicht an die Vorgabe
gebunden wäre, das Produkt anschließend zu vermarkten (anstatt
es z.B. im Internet kostenlos zur Verfügung zu stellen). Zumindest
für die Geistes-, Sozial-, Erziehungs- und Kulturwissenschaften besteht
hierin ein qualitativer Unterschied zur früheren Praxis der Drittmittelvergabe.
Zur derzeitigen
Generation des europäischen Wissenschaftsnetzes GÉANT - dem
multi-gigabit pan-European data communications network - gehören
rund 3.000 Bildungs- und Wissenschaftseinrichtungen in rund 30 Ländern,
vermittelt über 28 nationale und regionale Bildungs- und Forschungsnetzwerke.
Finanziert wird das europäische Wissenschaftsnetz durch die angeschlossenen
Nationalstaaten sowie zu etwa 40% durch die Europäische Kommission.
Im Auftrag der nationalen Forschungsnetzwerke wird es geplant und koordiniert
durch DANTE, Delivery of Advanced Network Technology to Europe Ltd.,
ein Unternehmen mit Sitz in Cambridge, UK (vgl. DANTE 2003, Abb 2).
Dante als
Schwesterorganisation zur Seite steht die Trans-European Research and
Education Networking Association (TERENA); sie organisiert die Zusammenarbeit
der nationalen Forschungsnetze bei der Entwicklung und Erprobung neuer
Technologien. Terena hat Beobachterstatus bei Dante und bei der European
Group for Policy Coordination of Academic and Research Networks (ENPG),
ist Mitglied der Internet Society (ISOC) sowie assoziiertes Mitglied
der US-amerikanischen University Corporation for Advanced Internet
Development (UCAID), die das Internet2 koordiniert. Zu den Hauptaufgaben
von Terena gehört die Durchführung strategischer Studien über
die künftige Entwicklung und Nutzung der Netzinfrastruktur. ENPG
wiederum kooperiert mit dem Community Research & Development Information
Service (CORDIS) der EU, dem zentralen Koordinations- und Informationsdienst
für die von der Europäischen Union finanzierte Forschung, sowie
mit der Information Society Website der EU-Kommission (IS), vormals
Information Society Project Office (ISPO) usw. usf. - Natürlich
muß man sich dies alles nicht im Einzelnen merken, wohl aber wissen,
in welchem Umfeld man sich als Mitglied einer Universität neuerdings
bewegt. (Und: Liegt nicht für die Pädagogik eine besondere Herausforderung
in der nunmehr unzweifelhaft vorhandenen technologischen Basis - wenn
schon nicht von Erziehung, so doch jedenfalls von education?)
Abb 2: Multi-Gigabit pan-European
Research Network, Backbone Topology (3/2003)
Quelle: DANTE/ GÉANT, http://www.dante.net/geant/Geant%20topology%200303%20A4%2072.jpg
In
Deutschland wurde das Wissenschaftsnetz WiN 1985 von 11 Hochschulen,
der Industrie und dem Bundesminsterium für Forschung und Technologie
(BMFT) gegründet. 1989 gab es ein erstes Backbone-Netz, 1995 ein
erstes Breitband-Wissenschaftsnetz (B-WiN), und seit 2000 gibt es das
Gigabit-Wissenschaftsnetz G-WiN mit nationalem Backbone und zentralen
Zugangsknoten, mit Abilene vergleichbar. Koordiniert wird G-WiN vom Verein
zur Förderung eines Deutschen Forschungsnetzes e.V. mit Sitz in Berlin,
kurz DFN-Verein. Dieser "verbindet Hochschulen und Forschungseinrichtungen
miteinander und unterstützt die Entwicklung und Erprobung neuer Anwendungen
innerhalb der Internet2-Community in Deutschland" (DFN-Verein 2003;
vgl. Abb 3). An G-WiN angeschlossen sind rund 500 Einrichtungen und ca.
1,5 Millionen Nutzer. Es ist über Géant mit Abilene sowie
mit Netzen des asiatisch-pazifischen Raums im Internet2 verbunden. "Verträge
und Peering-Vereinbarungen integrieren das G-WiN in das globale Internet"
(ebd.; vgl. Neues
vom Internet2).
Ist
diese Entwicklung - die Integration der europäischen Netzinfrastruktur
ins US-amerikanisch dominierte Internet2 - der Beginn einer letztlich
vollständigen Abhängigkeit EU-Europas, und des Rests der Internet-verbundenen
Welt, von den USA? Zuerst in technologischer, dann aber auch in rechtlicher
und ökonomischer Hinsicht? (8a)
Abb 3: Anbindung des deutschen
Gigabit-Wissenschaftsnetzes
Quelle: DFN-Verein, http://www.dfn.de/index.jsp
Gegenwärtig
verbinden drei 2,5 Gbit/s-Datenleitungen Géant mit den zentralen
nordamerikanischen Netzwerken Abilene, ESnet und Canarie (9):
Kabel auf dem Meeresgrund markieren die Anfänge des transatlantischen
Global Terabit Research Network (GTRN) - eine Partnerschaft zwischen
dem US-amerikanischen Internet2, dem kanadischen Canarie und dem europäischen
Géant. Eine 155 Mbit/s-Verbindung von London nach Tokio besteht
bereits. Inzwischen werden in vielen Ländern der Erde - in Asien
einschließlich Australien und Neuseeland, in Mittel- und Südamerika
(kaum aber in Afrika) - "spezielle leistungsfähige Netze für
Wissenschaft, Forschung und Lehre bereitgestellt und von nationalen Organisationen
- vergleichbar dem DFN-Verein - betrieben" und koordiniert (DFN-Verein
2003a).Unter
den afrikanischen Ländern sind bislang hauptsächlich die Mittelmeeranrainer
- von Marokko bis Ägypten (demnächst sicher auch mit Libyen)
- am Aufbau von Netzinfrastruktur beteiligt, mit welcher der mediterrane
Raum bis hin zu Syrien und der Türkei erschlossen wird. Außerdem
bestehen seitens der EU-Kommission Bemühungen, die Republik Südafrika
an Géant anzuschließen (vgl. Martin 2002). Mit ALICE, dem
von der EU ko-finanzierten Programm America Latina Interconectada Con
Europa, werden weitere 18 Länder - von Argentinien bis Venezuela
(einschließlich Kuba) - potentielle Partner Europas auf dem globalen
Bildungsmarkt; 2004 soll die Verbindung stehen. Ein weiteres Aufbauprogramm,
South-Eastern European Research & Education Networking (SEEREN),
gilt der südosteuropäischen Region, darunter einige EU-Anwärter.
Insofern spricht also einiges für die Selbsteinschätzung, wonach
durch den Erfolg von Géant die weltweit führende Position
- jedenfalls im Betreiben »intraregionaler Forschungsnetze« - Europa innehat,
nicht die USA (vgl. DANTE 2003). Und
dies wiederum könnte ein Teil der Erklärung dafür sein,
daß die EU-Kommission zunächst sehr wohl Neigung hatte, im
Rahmen der laufenden GATS-Verhandlung dem Begehren der USA zur weiteren
Marktöffnung im Bildungsbereich zuzustimmen. Man könnte es so
ausdrücken: Aufgrund der hochentwickelten Interkonnektivität
Europas - des erreichten Verknüpfungsgrades der Datenleitungen -
braucht sie den Wettbewerb auf dem globalen Bildungsmarkt nicht zu scheuen.
Der Campus zwischen Internationalisierung und McDonaldisierung
Der universitäre Campus ist bedeutender Entwicklungs- und Anwendungsbereich
für die verzweigten Programme, mittels derer EU-Kommission und nationale
Regierungen in Kooperation mit Wirtschaftsunternehmen und wirtschaftsnahen
Stiftungen die Entstehung und Gestaltung der »europäischen Wissensgesellschaft«
steuern. Dabei geht es einerseits um Internationalisierung bei gleichzeitiger
Qualitätssicherung: Die Realisierung dieser beiden Ziele ist zweifellos
wünschenswert (vgl. EUA 2001a, S. 3f, 2002, S. 2f); sie sollten nicht
nur rhetorisches Standardrepertoire gegenwärtiger universitärer »Strukturreform«
bleiben. Andererseits jedoch und, wie zu befürchten ist, vor allem
geht es um Profiterwirtschaftung auf den hart umkämpften, weltweiten
Bildungsmärkten:
- In Ländern
wie Brasilien, Indien, Kolumbien, Indonesien, Korea und den Philippinen
liegt der Studierendenanteil im tertiären Sektor an Privatinstituten
zwischen 60 und 85 %; in privater Hand liegen z.B. in Indien 75 % aller
Colleges.
- Allein
in China mit seinen inzwischen 1.274 privaten Instituten und 4 Mio.
Studierenden sind in den Jahren 1995-99 500 Institute im tertiären
Bildungssektor neu entstanden, viele davon in Kooperation mit Anbietern
aus OECD- bzw. EU-Ländern. (10)
Hier sind
die Investitionsmöglichkeiten also grundsätzlich »günstig«.
Aber nicht nur im explodierenden Markt der privaten Institute, auch in
staatlich-öffentlichen Einrichtungen entfallen wachsende Teile des
Bildungsmarkts auf den Einsatz der IuK-Technologien - zumal die Grenzen
zwischen »öffentlich« und »privat« gerade im Hochschulbereich ohnehin
verschwimmen und durch internationale Handelsabkommen wie GATS weiter
zum Verschwinden gebracht werden (vgl. EUA 2001a, S. 4). Insgesamt
kommen auf dem globalen Bildungsmarkt gegenwärtig also zwei Tendenzen
zusammen: ein rasantes Wachstum des Handels mit Bildungsdienstleistungen
innerhalb der OECD sowie ein sprunghafter Anstieg des Exports von Bildungsdienstleistungen
aus den führenden OECD-Ländern in Drittländer, insbesondere
in Schwellenländer. Die Exportraten für Telekommunikationsausrüstung
aus OECD-Ländern in OECD-Länder (1991-1997: +116%) und in Nicht-OECD-Länder
(+164%) spiegeln diese Entwicklung genau wider (entsprechend sanken sie
deutlich in den Jahren der »Asienkrise« Ende der 90er und seit dem Einbruch
der new economy an den internationalen Börsen und Finanzmärkten
im Jahr 2000; vgl. OECD 2003, S. 236, 238f).
Abb 4: Ausländische Studierende
in ausgewählten OECD-Ländern, 1980-1999
Quelle: Larsen/ Vincent-Lancrin 2003
Ein Beispiel:
Zu den wettbewerbsstärksten Bildungsexporteuren gehört Australien
(s. Abb 4). Gemessen an der Gesamtzahl der ausländischen Studierenden
an australischen Instituten ist der Anteil Studierender, die offshore
eingeschrieben sind (also in ihren jeweiligen Heimatländern wohnen
bleiben und Filialen vor Ort besuchen), von 1996 bis 2001 von 24 auf 37
% gestiegen; 9 % der ausländischen Studierenden australischer Bildungsanbieter
studieren in internetgestützten Fernstudiengängen, Tendenz steigend.
Mehr als die Hälfte aller Studierenden aus Singapur, Hongkong und
China, die australische Bildungseinrichtungen nutzen, sind offshore
eingeschrieben (vgl. Patrinos 2001).
Exemplarisch
für die asiatisch-pazifischen Entwicklungen ist der Online-Anbieter Universitas
21 Global mit Sitz in Singapur, der sein Angebot im Frühjahr 2003
startete. U21 Global ist eine Ausgründung von Universitas 21, einem
Konsortium aus 17 Universitäten (u.a. Birmingham, Lund, Singapur, Melbourne
und Freiburg) in zehn Ländern und von Thomson Learning, der Mediensparte
der Thomson Corporation. Die 50 Mio. USD schwere Allianz will sich "einen
substantiellen Anteil am globalen elektronischen Bildungsmarkt sichern"
(zit.n. Sommerich 2000). Thomson Learning hat für U21 Global ein
Konsortium aus 16 Universitäten zusammen gebracht, darunter die Universitäten
von New South Wales, Queensland, Melbourne, Hongkong sowie die National
University of Singapore. Der Betrieb, die Ausbildung zum Master of
Business Administration (MBA), soll mit zunächst 800 Studierenden
aufgenommen werden, und bis 2004 soll die Zahl der Eingeschriebenen auf
rund 5000 steigen, die meisten aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Der
Vorstandsvorsitzende von U21 Global rechnet - optimistische Prognosen
gehören zum Geschäft - mit einem rasanten Anstieg der Nachfrage
nach Bildungsdienstleistungen in Fernost, speziell im Online-Bereich,
und schätzt das Marktvolumen auf 111 Mrd. USD jährlich (Thomson
Learning 2003).
Daß
auch deutsche Anbieter auf dem rasch wachsenden asiatischen Markt längst
mit Filialhochschulen vertreten sind, ist bekannt, z.B. die RWTH Aachen
in Bangkok, die TU München in Singapur. "Nur hinter vorgehaltener
Hand wird darüber spekuliert, welche Impulse von den Ausgründungen
für die deutschen Hochschulen ausgehen könnten: Die enge Abstimmung
der Studiengänge auf den Markt, das Kostendeckungsprinzip, sprich:
Studiengebühren, die Auswahl der Studierenden - da kann man ´off-shore´
etwas ausprobieren, woran deutsche Hochschulleitungen hier zu Lande noch
gesetzlich gehindert werden" (Heinemann 2003b).
ETS
und Thomson - Notiz über ein benachbartes Marktsegment
Nur einer
der fünf eingangs genannten Bildungsbereiche, nämlich »übrige
Bildungsdienstleistungen«, harrt noch der Liberalisierung in den WTO-GATS-Verhandlungen.
Bildungsexportstarke Ökonomien, allen voran die führenden angelsächsischen
Länder, drängen derzeit auf entsprechende Marktöffnung,
und unter anderem geht es dabei um Bildungstests. Wenn der internationale
Austausch von Studierenden wie geplant weiter zunimmt - wodurch z.B. Sprach-,
Eignungs- und Eingangstests erforderlich werden - und wenn gleichzeitig
die auf »Wettbewerb« umgerüsteten Universitäten sich ihre Studierenden
selbst aussuchen können - wozu sie dankbar auf externe oder (so to
speak:) outgesourcte Dienstleister zurückgreifen werden - dann wird
educational testing ein noch größeres Geschäft
als heute schon. In der Tat, das ist nicht nur "ein rasch expandierender
Markt für entsprechende Institute", sondern auch für die
Durchsetzung globaler Standards und Maßstäbe - auch wenn die
USA und andere GATS-Proponenten versichern, "dass sie mit der Marktöffnung
für Testdienste nicht das Recht auf die nationale Festsetzung von
Standards infrage stellen wollen" (GEW 2003, 32ff).
Thomson
Learning ist eine Abteilung des im kanadischen Toronto ansässigen
Unternehmensberaters und electronic publishing giant Thomson
Corporation (NYSE: TOC). Ein Segment von Thomson Learning wiederum ist
Thomson Prometric mit Sitz in Baltimore, Maryland: Erst im Januar
2000 hatte sich Thomson Corp. für 775 Mio. USD Sylvan Prometric
einverleibt, eine Abteilung des US-Bildungsdienstleisters Sylvan Learning
Systems, der u.a. Charterschulen betreibt (vgl. ACI 2000, Lohmann 2000b,
S. 120, 2002, S. 270). Schon seit 1992 jedoch bestehen überaus enge
Geschäftsverbindungen zwischen Thomson Learning und dem Educational
Testing Service (ETS) mit Sitz in Princeton, New Jersey, und deutschen
Niederlassungen in Berlin, Frankfurt a.M. und München. Thomson Prometric
und ETS betreiben gemeinsam die bekannten Marken Test of English as
a Foreign Language (TOEFL), Graduate Record Examinations (GRE),
Graduate Management Admission Test (GMAT), The Praxis Series
(für die Lehrerausbildung) und andere. Im April 2002 kündigten
beide die Reorganisation ihrer computer-based testing (CBT) operations
an, die zur Schließung von 84 Testzentralen weltweit führte
- von Abidjan (Elfenbeinküste) über Hamburg bis Zürich.
Die Möglichkeit zur Nutzung hybrider Testmodelle, Computer und/ oder
Blatt und Bleistift, liege ganz im Interesse der Studierenden (vgl. ETS
2002, Thomson Prometric 2002).
Der 1947
gegründete ETS ist heute mit jährlich 12 Mio. Tests in 181 Ländern
der weltweit größte Dienstleister in diesem Bereich, und es
wäre wahrlich der Mühe wert, sich Philosophie und Menschenbild,
die diesen Tests zu Grunde liegen, einmal genauer anzusehen. ETS bezeichnet
sich als "nonprofit company" im Dienste von Kunden "in
education, government and business". Präsident und CEO von ETS
ist seit August 2000 Kurt Landgraf, vormals im leitenden Management des
Pharmakonzerns DuPont und begeisterter Unterstützer der bildungspolitischen
Linie von US-Präsident George W. Bush (vgl. ETS 2001). Ihm sind gute
Verbindungen zum US-Kongress eigen, der ihm hier und da Gelegenheit gibt,
seine Vorstellungen zur Zukunft der Bildung, insbesondere zur Reform der
Lehrerausbildung und zur wegweisenden Rolle von Bildungstests, zu unterbreiten
(Landgraf 2001, 2002).
Zu ETS gehören
als "unterstützende Unternehmen" die profitorientierten
Chauncey Group International (Entwicklung und Durchführung von
Programmen und Zertifizierungen in der Berufsausbildung), ETS Technologies
(Entwicklung und Förderung von Technologie für Online-Learning)
sowie bis vor kurzem ETS K-12 Works (Testdienste an US-Primar-
und Sekundarschulen). Chauncey wiederum fusionierte im März 2003
zusammen mit zwei weiteren Unternehmen (Experior Assessments, iLearning)
zu Capstar, das seine Expertise nunmehr gebündelt in den Dienst
von "corporations, government agencies, academic institutions and
licensure and certification organizations" stellt. Der Kunde "kann
nun mit einem einzigen Unternehmen zusammenarbeiten, das zugleich den
Ausbildungsbedarf deckt, die Trainungsprogramme entwickelt und elektronisch
liefert, die Effektivität des Trainingsprogramms verbessert und Zertifizierung
sowie Abschlußprüfungen durchführt" (Chauncey 2003). ETS-Chef Landgraf
figuriert als Aufsichtsratsvorsitzender des neuen Unternehmens - mitten
im globalen Bildungsmarkt, da, wo er am profitträchtigsten ist. Und
dies ist nur ein Beispiel aus dem Thomson-Imperium mit seinen weit
verzweigten Verbindungen im world education market (vgl. Stokes
2001, S. 2, Sommerich 2002). (11) Durch die Nutzung
von Tests aus der umfangreichen ETS-Produktpalette (vgl. ETS 2003) ist
jede deutsche Hochschule heute schon ein Teil davon.
World
Education Market - Auftritt Deutschland
Die gemeinsame
Verwendung der englischen Sprache befördert und verstärkt die
Konkurrenzvorteile der bildungsexportstarken Länder USA, Großbritannien,
Australien, Kanada und Neuseeland. Diese Länder bemühen sich
derzeit in den WTO-Verhandlungen um weitere Liberalisierung des globalen
Bildungsmarkts. Ihnen gegenüber steht eine wachsende Zahl politischer
Vereinigungen und Körperschaften aus Ländern und Regionen der
EU, aus der Dritten Welt und aus jenen Ländern selbst, die vor kultureller
Überformung, Verlust an kultureller und sprachlicher Vielfalt, vor
einer McDonaldisierung der Bildungseinrichtungen warnen. "Denkt man
an Handel, dann mögen einem Vereinbarungen über Bananen, Rindfleisch
und Stahl in den Sinn kommen. Aber wahrscheinlich nicht Bildung",
kommentierte kürzlich ein US-Beobachter: "Heute jedoch, mit
dem Aufkommen des weltweiten Bildungsmarkts als einem der lebhaftesten
und am schnellsten wachsenden Geschäftsbereiche, setzt eine Reihe
von Ländern das Klassenzimmer auf die Tagesordnung der Welthandelsorganisation"
(Fuller 2003, S. 15).
Anträge
auf weitere Liberalisierung des Handels mit Bildungsdienstleistungen im
Rahmen des General Agreement on Trade in Services (GATS) liegen
der WTO von den USA, Australien und Neuseeland vor. Zu den Handelsschranken,
die aus Sicht dieser Länder künftig wegfallen sollen, gehören
unter anderem: Restriktionen für die elektronische Übermittlung
von Kursmaterialien; ökonomische Bedarfstests vor Ort für Angebote
auswärtiger Bildungsdienstleister; Dienstleistungen, die einen örtlichen
Partner vorsehen; Verweigerung der Genehmigung für private Anbieter,
mit örtlichen oder nicht-örtlichen Partnern jederzeit in Geschäftsverbindungen
eintreten oder diese aufkündigen zu können; Schutzbestimmungen
für örtliche Arbeitskräfte, die mangelnde Profitabilität
verursachen (US 2000). Angesichts solch weitreichender Vorstöße,
die die nationalen Bildungssysteme auch reicher OECD-Länder in Supermarktketten
mit Billigangeboten und Grabbeltischen verwandeln könnten, warnt
die European University Association, Vereinigung der europäischen
Universitäten und Hochschulrektorenkonferenzen, bereits seit längerem
vor weiteren Handelsliberalisierungen im postsekundären Bildungssektor,
unter anderem in gemeinsamen Stellungnahmen mit US-amerikanischen und
kanadischen Hochschulverbänden sowie mit ESIB, der Union der europäischen
Studierenden (vgl. EUA 2001, ähnlich HRK 2003).
Wie die Entwicklung
der deutschen Universitätslandschaft zeigt, wird allerdings mit
oder ohne weitere Ausdehnung des GATS-Abkommens der internationale
Handel mit Bildung als Dienstleistung vorangetrieben: "Gemeinsam
mit den Präsidenten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes,
Prof. Theodor Berchem, der Alexander von Humboldt-Stiftung, Prof. Wolfgang
Frühwald, und der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Klaus Landfried,
wertete Bundesministerin Bulmahn die letzten Jahre als Beginn einer neuen
Ära. In sehr kurzer Zeit seien weltweit von China bis Südamerika
Studienangebote deutscher Hochschulen aufgebaut worden. Die geplante Eröffnung
der German University in Cairo (GUC) am 4. Oktober diesen Jahres stehe
symbolhaft für die neue Dimension der internationalen Hochschulzusammenarbeit."
(BMBF 2003b). Internetportale wie Gate
Germany, Campus
Germany und HiPotentials,
mit denen für den Bildungs- und Forschungsstandort Deutschland geworben
wird, tragen inzwischen Früchte, nach innen wie nach außen.
Am World Education Market (WEM) 2002 - eine der mittlerweile zahllosen
Handelsmessen für den globalen Bildungsmarkt - beteiligten sich unter
organisatorischer Leitung des DAAD und des BIBB (in Klammern die - bislang
noch geringen (13) - Semestergebühren in €,
Stand Sommer 2002): die Otto-Friedrich-Universität
Bamberg (28), die FernUniversität-Gesamthochschule Hagen, die
Westfälische
Wilhelms-Universität Münster (87), die Rheinisch-Westfälische
Technische Hochschule Aachen (114), die Technische
Universität Carolo Wilhelmina zu Braunschweig (120), die Technische
Universität Dresden (103) sowie die Technische
Universität München (28). WEM 2003 in Lissabon war die vorläufig
letzte Messe in Europa: Die Organisatoren aus dem Hause des Medien- und
Verlagskonzerns Reed Elsevier streben für die Zukunft eine Handelsmesse
im derzeit weit erfolgversprechenderen Asien an. Dort war auch Campus
Germany längst auf Promotion-Tour (vgl. Campus-Germany 2002).
Fest steht: Es spricht nichts gegen internationale Zusammenarbeit im Hochschulbereich,
im Gegenteil. Aber durch die Überführung in die Profitwirtschaft werden
Lehre und Forschung korrumpiert. Dafür gibt es im Musterland der gegenwärtigen
»Strukturreformen«, den USA, mehr als genug Anschauungsmaterial (vgl.
Noble 1998 und 2002, Miyoshi 2000).
Vorläufige
Schlüsse
Welche Folgerungen
sind derzeit möglich? Es gibt eine anscheinend (noch) weithin einvernehmlich
gestaltete, globale technologisch-infrastrukturelle Basis, die von der
US-Administration dominiert wird. Aber es gibt daneben einander widerstreitende,
zum Teil sich aber auch überlagernde ökonomisch-politische Interessenlagen
und Strategien[13a], manchmal in ein und demselben
Verband (wie auf nationaler Ebene bei der HRK: vgl. BDA/ HRK 2003 und
HRK 2003) oder in ein und demselben Ministerium (vgl. Bulmahn 2002 und
BMBF 2003a, b). Eine Strategie zielt auf die Beseitigung aller noch verbliebenen
internationalen Handelsschranken, eine andere auf die Wahrung nationalstaatlicher
Gestaltungsmöglichkeiten und regionaler Vielfalt (vgl. EUA 2001,
VRE 2002), eine dritte vor allem auf den Schutz öffentlicher Bildung
(vgl. Education is not for sale), eine vierte ausdrücklich mit Rücksicht
auf die armen Länder (dafür steht etwa WEED 2003; vgl. auch
Hartmann 2003, ), die bei dem hier skizzierten Spiel bislang nur wenig
mitzureden haben.
Die Schutz
der Vielfalt-Strategie vertritt in gewissem Maße auch die Bundesvereinigung
der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), die jetzt die gemeinsame
Stellungnahme mit der Hochschulrektorenkonferenz vorgelegt hat. Die HRK
wiederum vertritt in anderen Stellungnahmen als dieser und auch als Mitglied
der European University Association (EUA) Positionen, die zumindest
auf verbaler Ebene eigentlich auf anderes abzielen als den Siegeszug des
Neoliberalismus in der Higher Education. Zu befürchten ist aber,
daß auch die Versicherung der 33 europäischen Bildungs- und Wissenschaftsminister,
die im September 2003 in Berlin zusammenkamen - "that higher education
is a public good and a public responsibility" (Bologna Process 2003, S.
1) - über den Status einer frommen Präambel letztlich nicht hinausgelangen
wird.
Der Europäische
Konvent hat in seinem Verfassungsentwurf keine Ausnahmeklausel für die
Behandlung von Bildung im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Handelspolitik
vorgesehen (Artikel III, 217; vgl. Education is not for sale 2003; vgl.
aber VRE
2004). Wenn es dabei bleibt, wird die European Higher Education
Area in erster Linie ein Operationsfeld der europäischen Handelsminister
- die ja auch bisher schon auf nationaler Ebene die Gesamtverantwortung
für die Erarbeitung von Positionen zu den GATS-Verhandlungen haben,
auch soweit sie den Bildungs- und Wissenschaftsbereich betreffen. Daß
die Schutz der Vielfalt-Strategie, so wie sie z.B. von der Versammlung
der Regionen Europas (VRE) vertreten wird, dennoch Anknüpfungspunkte
für Bündnisse mit Globalisierungskritikern bietet (vgl. EUA/
ESIB 2002), die dem weltweiten Ausverkauf des öffentlichen Sektors
entgegentreten, wie ATTAC oder WEED (14), müßte
künftig erprobt werden.
Die machtvollsten
Strategievarianten - die der US-Administration und die der EU-Kommission
- laufen jedenfalls beide auf die weltweite Kommerzialisierung und Privatisierung
des Bildungs- und Wissenschaftssektors hinaus. Per Nyborg, Vorsitzender
der Kommission für Höhere Bildung und Forschung des Europarats,
weist zwar nicht zu Unrecht auf die Reibungsflächen hin, die dadurch
entstehen, daß der Bologna-Prozeß parallel zu weiteren Liberalisierungsbestrebungen
vorangetrieben wird: "Können der Bologna-Prozeß, der auf
Kooperation basiert, und GATS, das auf Wettbewerb basiert, im höheren
Bildungssektor nebeneinander bestehen?" (Nyborg 2002, S. 1). Aber
angesichts der Vielzahl der Akteure, der Gemeinsamkeiten und der Unterschiedlichkeit
ihrer Interessen werden sie es wohl, auf die eine oder andere Weise.
Bis vor kurzem
noch eher arkane Angelegenheiten wie Copyright und geistiges
Eigentum gehören heute auf dem Campus zu den Themen, die am meisten
Sprengstoff enthalten (so schon Noble 1998, vgl. 2002; vgl. zuletzt etwa
Rauchhaupt 2003). Dabei hat der Kampf um den Erhalt öffentlicher
Bildung, öffentlicher Wissenschaft und freier Zugänge noch kaum
begonnen. Das Szenarium: "In Zukunft wird es nur noch den Nutzer
geben, der individuell, personalisiert, ortsunabhängig und je nach
Möglichkeit und Bedarf Kommunikationstechnologie in Anspruch nimmt"
(Quandel 2001, S. 23). Und der, nicht zu vergessen, genauso individuell,
personalisiert, ortsunabhängig und je nach Möglichkeit und Bedarf
zur Kasse gebeten wird (vgl. Sietmann 2002, 2003; Abb 5).
Abb 5: Neue Medien und der Kampf ums
Eigentum - Digital Rights Management
"(1)
Digitale Konfektion: Inhalte wie Musik, Filme oder Texte werden
für den Vertrieb per Internet aufbereitet: Sie werden digitalisiert,
komprimiert (MP3, MPEG) und verschlüsselt.
(2) Schaufenster im Netz. Die verschlüsselten Daten liegen
auf einem Server zum Download bereit.
(3) Schlüssel gegen Geld: Der Nutzer erwirbt einen Schlüssel
zur einmaligen, mehrmaligen oder unbegrenzten Nutzung der Inhalte.
(4) Jederzeit, überall: Mit dem Schlüssel kann der Nutzer
die Musik hören oder den Film betrachten, und zwar auf unterschiedlichen
mobilen oder festen Abspielgeräten. Der Schlüssel ist
an die Person gebunden, nicht ans Gerät" (Die Zeit Nr.
10 vom 27.2.2003).
|
Das
liest sich dann zum Beispiel so:
"Schutz von zugangskontrollierten Diensten und von Zugangskontrolldiensten:
Die Kommission der Europäischen Gemeinschaften hat einen Bericht
zur Umsetzung der Richtlinie 98/84/EG über den rechtlichen Schutz
von zugangskontrollierten Diensten und von Zugangskontrolldiensten
veröffentlicht. Der
Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass sich die wissensbasierte Wirtschaft
stärker auf elektronische Bezahldienste stützen wird und ein rechtlicher
Schutz dieser Dienste notwendig ist. Bisher ist die Richtline noch
nicht in allen EU-Staaten vollständig umgesetzt. Den Bericht finden
Sie" hier
(remus newsletter 9/ 2003).
Oder so:
"Die Entwicklung, Nutzung und der Vertrieb von Open Source
Software (OSS) birgt rechtliche Probleme. Der Grund: Die meisten
OSS-Produkte werden unter der so genannten General Public License
vertrieben" (vsi 2003):
"c.
Der Charakter als Schenkung beschränkt die verschuldensabhängige
deliktische Haftung auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit nur im
Verhältnis zu den Vertragspartnern der GPL, also den unmittelbaren
Erwerbern, nicht jedoch gegenüber Dritten, die nicht in vertraglicher
Verbindung mit der GPL standen. Ebensowenig greift eine Modifizierung
hinsichtlich des ProdHaftG ein.
d. Als Haftungsadressaten kommen gesamtschuldnerisch alle Urheber
einer gemeinschaftlich entwickelten Open Source Software in Betracht.
Aber auch bei sukzessiv entwickelter Software haftet ein Entwickler
tendenziell für das gesamte Produkt, das er weiter in Verkehr gegeben
hat, allerdings nur für Vorprodukte nur soweit, wie er sie nicht
zuverlässig kontrolliert hat. Daneben können auch Download-Center
und Distributoren wie Hersteller haften, wenn sie selbst die Software
ausgewählt haben und die Hersteller nicht benannt werden können.
e. Auch die Nutzer von Open Source Software unterliegen haftungsrechtlichen
Risiken. Abgesehen von der möglichen Inanspruchnahme durch Dritte
wegen Verletzung ihrer Urheberrechte müssen Nutzer auch wegen der
fehlenden vertraglichen Gewährleistung dafür Sorge tragen, daß von
außen entsprechende Beratungs- und Serviceleistungen zur Verfügung
stehen. Andernfalls kann ihnen im Schadensfall ein entsprechender
Verschuldensvorwurf zur Last fallen. " (Spindler 2003, S. 106)
<<
|
Oder
so:
"Verwertungspflichten der Hochschulen: Die Rechtsanwälte Stephanie
Post und Marius Kuschka untersuchen in ihrem Aufsatz ´Verwertungspflichten
der Hochschulen nach Abschaffung des Hochschullehrerprivilegs´ die
Konsequenzen aus der Abschaffung des Hochschullehrerprivilegs in
§ 42 ArbEG a.F. Nunmehr müssen Beschäftigte der Hochschule ihre
Diensterfindungen dem Dienstherrn gemäß § 5 ArbnErfG unverzüglich
melden. Die Hochschulen seien verpflichtet die Erfindungen möglichst
effektiv zu verwerten. Diese Pflicht soll sich aus der besonderen
Vergütungsregelung des § 42 Nr. 4 ArbnErfG n.F. ergeben. Gleichzeitig
resultiere aus der haushaltsrechtlichen Pflicht zum wirtschaftlichen
Handeln die Pflicht für die Hochschulen, jede gemeldete Erfindung
auf ihre wirtschaftliche Verwertbarkeit zu überprüfen. [...] Quelle:
GRUR 2003, 494 (Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht)" (remus
newsletter 9/2003).
|
Nachrichten:
(16 Dez 2006) HIGHER
EDUCATION AND IBM ANNOUNCE JOINT INITIATIVE IBM and seven universities
will collaborate on research projects under the auspices of the
Open Collaborative Research program, an effort launched last year
by several universities and HP, Intel, Cisco, and IBM. Some academics
and corporate officials believe that the current climate of innovation
has become too restrictive due to growing concerns over intellectual
property and commercialization of new technologies. The new initiative
is intended to foster a renewed sense of cooperation between industry
and academia in the areas of research and development. Elisa Bertino,
computer scientist at Purdue University, said, "Universities in
the United States want to protect their intellectual property but
more and more see the importance of collaboration." In addition
to Purdue, other partners in the program are Carnegie Mellon; the
University of California, Berkeley; the University of California,
Davis; Columbia University; the Georgia Institute of Technology;
and Rutgers University. New York Times, 14 December 2006 (registration
req'd) http://www.nytimes.com/2006/12/14/technology/14blue.html
(26 April 2006) INTERNET2 ANNOUNCES ABILENE REPLACEMENT Speaking
at an Internet2 conference, Douglas Van Houweling, president of
the organization, gave some details about the backbone network that
will replace Abilene, Internet2's current high-speed backbone, in
about 18 months. The new network, currently being called "Newnet,"
will initially offer roughly 10 times the bandwidth now provided
by Abilene. Each institution connected would have a wavelength dedicated
to conventional Internet traffic and access to a separate wavelength
that institutions could use as they choose, according to Steve Cotter,
director of network services for Internet2. Cotter said the goal
is to allow institutions to order extra bandwidth as necessary.
The network would apportion the requested bandwidth and make it
available within a few minutes, rather than the several months it
often takes to get extra bandwidth from commercial vendors. The
announcement to proceed with plans to replace Abilene came after
merger talks between Internet2 and National LambdaRail broke down.
Although Van Houweling and Larry Faulkner, chairman of Internet2's
Board of Trustees, both said higher education would benefit from
a single research network, Faulkner said of the merger talks, "At
this moment, there is no mechanism for moving the discussion forward."
Chronicle of Higher Education, 26 April 2006 http://chronicle.com/free/2006/04/2006042601t.htm
(26 April 2006) DIGITAL DIVIDE SHRINKING According to a study conducted
by IBM and "The Economist" magazine, although the digital divide
remains considerable for some countries, the gaps are shrinking.
The study assessed both availability and use of technology in 68
countries and assigned each an "e-readiness" score on a scale of
1 to 10. The gap from the top of the list (Denmark, 9.00) to the
bottom (Azerbaijan, 2.92) is indeed significant, but in certain
regions of China and India, connectivity rivals that of developed
nations, according to Peter Korsten, European director at IBM's
Institute for Business Value. The study noted that nearly every
country's score improved from last year but that countries nearer
the bottom of the list saw greater gains than those in the upper
tiers, indicating a shrinking digital divide overall. Beyond the
issue of connectivity lies the question of what efforts each country
makes to use technology. As Korsten said, "It's up to governments
to take advantage with education and other initiatives." CNET, 26
April 2006 http://news.com.com/2100-1034_3-6065240.html
(16
Nov 2005) U.S. TO KEEP CONTROL OF ICANN Delegates at an international
meeting in Tunisia have agreed to allow oversight of the Internet's
Domain Name System (DNS) to remain with the United States. Leading
up to the World Summit on the Information Society, a number of nations
had put forth proposals that would have required the United States
to cede DNS control to an international body. Instead, agreement
was reached to leave DNS management with the Internet Corporation
for Assigned Names and Numbers (ICANN) and create an international
forum to address concerns, though the forum will not have binding
authority. The Internet Governance Forum is to begin meeting next
year and will address issues both within the purview of ICANN, such
as the addition of domains in languages other than English, and
outside ICANN's authority, such as spam and cybercrime. San Jose
Mercury News, 16 November 2005 http://www.siliconvalley.com/mld/siliconvalley/13180104.htm
(12
Oct 2005) KATRINA RELIEF BILL WOULD QUIETLY END 50 PERCENT RULE
A bill intended to provide relief for students and educational institutions
affected by Hurricane Katrina includes language that would repeal
the 50 percent rule, which was put into place in the early 1990s
to combat rampant fraud at for-profit colleges and universities.
The rule denies federal financial aid to students of institutions
that enroll more than half of their students in distance-education
programs or that offer more that half of their courses online. Opponents
of the rule have been working to have it changed for some time,
and language to do that has been added to the Higher Education Act,
which will likely be put to a vote early next year. Supporters of
the rule argued that it continues to serve a useful function in
limiting fraud at unscrupulous institutions and diploma mills. Rep.
Tim Bishop (D-N.Y.) criticized the hurricane relief bill, saying
some lawmakers were using it as "an excuse to accomplish a lot of
other policy goals." Sen. Ted Kennedy (D-Mass.), cosponsor of the
relief bill, has said he will amend the legislation so that the
lifting of the 50 percent rule would only apply to institutions
affected by the hurricane. CNET, 12 October 2005 http://news.com.com/2100-1028_3-5893793.html
/ see also: People for the American Way Foundation: Under Cover
of Katrina, Bush Advances Right-Wing School Voucher Plan. Press
Release, September 20th 2005 (a), http://www.pfaw.org/pfaw/general/default.aspx?oid=19537
(1 Sept 2005) MASSACHUSETTS PONDERS GOING OPEN SOURCE The state
of Massachusetts is considering a proposal that would require all
state documents to be compliant with the Open Document format rather
than requiring proprietary software. The Open Document format is
part of Open Office 2.0, a free software suite that is currently
under development. Saying that the proposal is not "an anti-Microsoft
initiative," Peter Quinn, chief information officer of the Commonwealth,
pointed out that 200-year-old papers remain readable in their original
format. He said he hopes that today's records will remain accessible
far into the future, regardless of the comings and goings of various
vendors and their products. Quinn said he hopes Microsoft will decide
to support the format, which allows documents to be readable by
any computer, similar to Adobe PDF. Microsoft's Alan Yates said
the company would not agree to the Open Document format. He noted
that Microsoft provides a free XML schema that allows users without
Microsoft Office to read documents created by that suite of applications.
Wall Street Journal, 1 September 2005 (sub. req'd) http://online.wsj.com/article/0,,SB112561152150829537,00.html
(13 April 2005) REPORT SUPPORTS DISTANCE EDUCATION A program
that exempts certain institutions from the "50 percent rule" has
been a success and should be significantly expanded, according to
the U.S. Department of Education. The rule, which bars federal financial
aid from students attending institutions that either offer more
than half of their courses online or enroll more than half of their
students in online programs, was implemented to act as a check on
diploma mills and other shady online degree programs. According
to a report from the Education Department, those schools that have
been granted exemptions have seen enormous growth in enrollments,
particularly of less affluent and nontraditional students. The rate
of growth in access to education for those groups prompted the department
to call for an immediate expansion of the program to 100 institutions,
up from the current cap of 35, and for the end of the 50 percent
rule when the Higher Education Act is renewed, either this year
or next. While pleased at the increased access to education that
relaxing the rule has led to, many higher education organizations
said eliminating the rule would be unwise. Becky Timmons, director
of government relations at the American Council of Education, said,
"One enormous opportunity for abuse in distance education is rapid
expansion." Inside Higher Ed, 13 April 2005 http://www.insidehighered.com/news/2005/04/13/distance
(13 April 2005) ENTERTAINMENT INDUSTRY TARGETS INTERNET2
USERS - Organizations representing record companies and movie studios
announced this week they will begin filing copyright infringement
lawsuits targeting users of i2hub, a file-sharing system that lets
users exchange data over Abilene, Internet2's high-speed research
network. Because of the network's speed--and a belief among some
users that their actions on i2hub could not be detected by the entertainment
industry--students on a number of Internet2 campuses have engaged
in widespread illegal file trading, according to Cary Sherman, president
of the Recording Industry Association of America (RIAA). The RIAA
said it will file suits against 405 of what it described as the
most egregious violators at 18 campuses. The trade group also sent
letters to the presidents of 140 other colleges and universities,
indicating what it sees as rampant abuse of the Internet2 network
for trading copyrighted songs and movies and asking those institutions
to work to limit activities that "violate the law and [their] own
Acceptable Use Policies." The Motion Picture Association of America
also said it will file similar suits but declined to say how many.
Officials from Internet2 acknowledged that trading unlicensed material
over its network violates its policies and those of its member institutions.
Greg Wood, spokesperson for Internet2, said the group has been working
with member institutions on technologies that support effective
and legal uses of the network. Chronicle of Higher Education, 13
April 2005 (sub. req'd) http://chronicle.com/prm/daily/2005/04/2005041302t.htm
Im Wettbewerb mit starken Konkurrenten in Übersee hat sich das internationale
Studierendenmarketing deutscher Hochschulen in den vergangenen Jahren
zu einer Erfolgsstory entwickelt: Das weltweite Interesse an einem
Studium in Deutschland wächst wieder, wissenschaftlicher Nachwuchs
wird international gesichert, die Zahl ausländischer Studierender
hat sich in den letzten Jahren verdoppelt. Und doch hat dieser Erfolg
eine problematische Seite. Zwar stimmen die Erfolge in der Menge,
aber nicht immer sind es die richtigen, die ambitioniertesten und
qualifiziertesten Studierenden aus aller Welt, die für ein Studium
in Deutschland gewonnen werden. Lösungsansätze für diese Probleme
wurden in einem gemeinsamen Projekt der Universität Kassel (UNIK)
und des CHE Centrum für Hochschulentwicklung Gütersloh entwickelt:
Am Beispiel des englischsprachigen Kasseler Masterstudiengangs Electrical
Communication Engineering (ECE) wurden Controlling-Instrumente
erarbeitet, die zur Qualitätssicherung im Auslandsmarketing
beitragen und nun allen Universitäten zur Verfügung stehen.
WORLD BANK SAYS DIGITAL DIVIDE CLOSING FAST The World Bank
has released a report contending that the digital divide is closing
fast, putting the organization at odds with the United Nations (U.N.),
which asserts that the divide is a problem that still needs to be
addressed. The U.N. is hosting the World Summit on the Information
Society in Geneva, where attendees are expected to call for increased
funding to provide access for poorer countries to digital technologies.
The U.N. believes that increasing such access will help poorer countries
build stable democracies and deal with problems such as poverty.
The World Bank cited statistics, however, that seem to contradict
the need for ongoing funding to shrink the divide. The group's report
said, for example, that in 2002, Africa had 59 million fixed-line
or mobile phones, far more than some other estimates. The report
also said half the world's population now have access to a fixed-line
phone and 77 percent have access to a mobile phone. Reuters, 24
February 2005 http://www.reuters.com/newsArticle.jhtml?storyID=7731166
REPORTS
SHOW ONLINE COURSES ARE CHEAPER TO DELIVER At the request of the
board of regents of the University of Texas System, administrators
of the system's UT Telecampus conducted two studies to assess the
relative cost of online delivery of university courses. The studies,
which covered 2002 and 2003, did not include faculty salaries, which
are the same for online or on-campus courses, or costs to develop
courses, focusing instead on infrastructure required to deliver
the course content to students. In both years of the studies, online
delivery cost less than on-campus delivery. The studies did not
evaluate the amount of time professors spent teaching--some say
teaching online takes appreciably more time. Although the UT Telecampus
is the university's online education organization, members of the
board said the group's methodology resulted in a fair assessment.
According to board member Cyndi Taylor Krier, the board was pleased
with the results of the studies but wants next to investigate the
relative quality of courses taught over the Web. Chronicle of Higher
Education, 4 March 2005 (sub. req'd), http://chronicle.com/prm/weekly/v51/i26/26a03402.htm
(9 Feb 2005) SURVEY PREDICTS SLIDE IN HIGHER ED IT SPENDING A recent
Market Data Retrieval survey of IT officials at more than 1,400
two- and four-year colleges and universities suggests a decline
of 4 percent in IT spending this year compared to last year, itself
a decline over the previous year. Analysts at the research firm
said the decline is likely a result not only of tight budgets overall
but also of increased performance of hardware, allowing lower costs
for some investments. The overall drop of 4 percent is the net of
a 13 percent slide in investments at public institutions and a 28
percent increase at private institutions. Private institutions continue
to significantly outpace their public counterparts on IT spending
per student, spending an average of $553 per student versus $203
at publics. The survey also found slightly lower rates of distance
education offerings, down from 67 percent to 64 percent, and an
increase in wireless networks, rising from 70 percent last year
to 79 percent this year. Chronicle of Higher Education, 9 February
2005 (sub. req'd) http://chronicle.com/prm/daily/2005/02/2005020903n.htm
(2 Feb 2005) DEPARTMENT OF EDUCATION WORKS TO EXPOSE
DIPLOMA MILLS In an effort to combat diploma mills, the U.S. Department
of Education has launched an online database that lists legitimate
U.S. colleges and universities, as defined by accreditation from
an organization recognized by the federal government. Officials
from the department pointed to growing confusion among consumers
about the validity of online-degree programs, and to revelations
about suspect degrees held by high-level government officials, as
motivation for creating the database. Many consumers are deceived
into believing a particular online degree comes from an accredited
institution, and further confusion surrounds legal repercussions
of using a bogus degree for employment. Vicky Phillips, the CEO
of GetEducated.com, which works to expose diploma mills, said the
new database could prove useful but by itself is inadequate. She
described the database as a "superficial approach that is in some
ways more dangerous since it leaves consumers with a false sense
that if they are getting a degree from some place in the database,
it's OK." Wired News, 2 February 2005 http://www.wired.com/news/culture/0,1284,66476,00.html
(28 April 2004) The EUMEDCONNECT project, funded by the European
Commission within the framework of the MEDA regional program, has
installed a new high capacity link between Algiers and Madrid. This
connects for the first time the Algerian National Research and Education
networks (NRENs) to the GÉANT pan-European research network
backbone. (Quelle: Information Society Newsroom Update Weekly -
04/05/2004, infso-newsroom@cec.eu.int)
U.K.-officials
end virtual university The Higher Education Funding Council for
England has decided to discontinue a virtual university set up in
2001 due to low numbers of students enrolled. U.K. eUniversities
Worldwide (UKeU) had hoped to draw 5,600 students in its first year,
but three years later, the program only has 900 students enrolled.
The British government had allocated $111 million for the program,
of which about $63 million has been spent. Other anticipated sources
of funding, including partnerships with businesses, never materialized
at acceptable levels. According to members of the funding council,
the crash of the dot-com economy at about the same time as the founding
of UKeU led to the lack of interest from most corporations. Others
believe that UKeU was flawed in its design, relying on faculty without
adequate experience in online education, and that developers of
the program spent their resources building an educational platform
rather than using tools available on the market. Quelle: Chronicle
of Higher Education, 6 May 2004 (sub. req'd) http://chronicle.com/prm/daily/2004/05/2004050606n.htm
(25 August 2004) Commission
opens in-depth investigation into Microsoft/Time Warner/ContentGuard
JV
The European Commission has decided to open an in-depth investigation
into the proposed joint acquisition by Microsoft and Time Warner
of a US company called ContentGuard. After a preliminary review,
it appears to the Commission that the transaction might possibly
create or strengthen a dominant position by Microsoft in the market
for Digital Right Management (DRM) solutions. In the course of the
investigation, the Commission will also investigate further competition
concerns related to the vertical integration of Microsoft in other
markets.
(9 Dezember 2004) Online University Sued in Pennsylvania
- - Kathryn Silcox, deputy attorney general in Pennsylvania, has
brought a civil lawsuit against Trinity Southern University, an
online university based in Plano, Texas, alleging consumer fraud
and illegal e-mail marketing. Silcox brought the suit after her
cat received an MBA from the online university. Silcox became involved
after Microsoft contacted attorneys general in different states
regarding spam messages. She filled out the university's requested
self-evaluation and applied for a $299 bachelor's degree using the
cat's name. The life experience noted on the form was sufficient
not only for a bachelor's degree but also an MBA for an additional
$100, according to the university. Silcox paid $99 for a copy of
the transcript, which indicated that her cat had taken four semesters'
worth of business classes. Chronicle of Higher Education, 8 December
2004 (sub. req'd) http://chronicle.com/prm/daily/2004/12/2004120805n.htm
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Anmerkungen
1) Unter
Eigentumsoperationen verstehe ich, wie schon in früheren Artikeln, jene
auf ökonomische Bewirtschaftung und Verwertung zielenden Handlungen, für
welche »Rechte des Eigentümers« geltend gemacht werden müssen: Vertragsabschlüsse,
Kauf und Verkauf, Vermietung und Verpachtung, Vererbung, Aufnahme und
Vergabe von Hypotheken oder Krediten; vgl. Lohmann 1999, 2000, für den
vorliegenden Zusammenhang sehr instruktiv Sietmann 2002, 2003.
2) Diese Zahl wird von Propagatoren des globalen Bildungsmarkts
häufig und gern kolportiert, vgl. u.a. Cisco Systems (2002), Ron Perkinson,
Weltbank, in seinem Vortrag auf dem World Education Market 2003, Bundesbildungsministerin
Bulmahn auf der Pressekonferenz zur Tagung "Exportartikel Bildung"
(BMBF 2003). Sie wird dabei des öfteren der Weltbank zugeschrieben,
eine der wichtigsten Propagatorinnen der weltweiten Privatisierung des
Bildungsbereichs.
3) Die 30 Mitgliedsländer der OECD sind Australien, Belgien,
Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island,
Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Mexiko, Neuseeland, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien,
Tschechische Republik, Türkei, Ungarn, Vereinigtes Königreich und die
Vereinigten Staaten von Amerika.
4) Die Zahlenangaben nach Larsen/ Vincent-Lancrin 2003,
Patrinos 2000; vgl. Heinemann 2003a, b mit aktuellen Beispielen.
4a) Die frühere Homepage der European University Association, EUA,
bei einem Server der Universität Genf gilt nicht mehr. Seit Ende
März 2004 funktionieren daher alle Hyperlinks in diesem Text, die
auf Dokumente der EUA verweisen, nicht mehr; sie müssen unter http://www.eua.be/eua/
aufgesucht werden.
5) Gemäß WTO-Klassifikation gehören Ausgaben für Studiengebühren
und Lebensunterhalt ausländischer Studierender zum Bildungsdienstleistungs-"Export"
aus der Perspektive des Landes, in dem die Studierenden in Bildungsinstitutionen
eingeschrieben sind, hingegen zum "Import" aus der Perspektive des Landes,
dem die Studierenden entstammen; vgl. Larsen/ Martin/ Morris 2002, S.
4.
6) Stand: Oktober 2003; vgl. für die Anfänge CNN 1998.
6a)
Stand: Oktober 2003. Während die Zahl der angeschlossenen Universitäten
bis dato noch leicht ansteigt, wechseln die beteiligten corporate partners,
members and sponsors häufig. Nicht mehr dabei sind z.B. Alcatel, Deutsche
Telekom, Nokia Research Center, Siemens, Sylvan Learning Systems, WebCT,
Worldcom.
7) z.B. aber auch dadurch, daß das Herunterladen von
"The Matrix"-DVD über ISDN 74,7 Stunden dauert, im »Internet der Zukunft«
nur 0,011 Stunden; so das Beispiel von UCAID-Präsident Douglas Van Houweling
2001/2003, Folie 20.
8) Zum Stellenwert für die deutsche Wirtschaftsentwicklung
vgl. Bundesregierung 2001, der Wortlaut unter EU 2002-2006 (englisch),
BMBF 2003 (deutsch).
8a) Im Oktober 2000 wurden die Mitglieder des dem US-Department
of Commerce berichtspflichtigen, weltweiten Internet-Steuerungsgremiums
ICANN, Internet Corporation for Assigned Names and Numbers, neu gewählt.
Die Wahl des Chaos Computer Club-Mitbegründers Andy Müller-Maguhn und
einiger einheimischer Kritiker der Netzpolitik der US-Administration wurde
seinerzeit mit vorsichtigem Triumph begrüßt (vgl. z.B. http//www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,97493,00.html),
Müller-Maguhn warnte jedoch damals schon vor den Hegemoniebestrebungen
der US-Administration in Bezug auf dieses Gremium.
9) Energy Sciences Network, das Hochgeschwindigkeitsnetz
des US-Energieministeriums; Canadian Network for the Advancement of Research,
Industry, and Education
10) Die Zahlenangaben nach Larsen/ Vincent-Lancrin 2003,
Patrinos 2000.
11) Zu weiteren Geschäftsverbindungen zwischen ETS und
Thomson vgl. Chauncey 2000, 2001, jüngst Thomson Learning 2003, zu beiden
auch AIRS 2003.
12) [entfällt]
13) Daß dies nicht so bleiben wird, läßt
die Entwicklung in den USA befürchten: "From 1980 to 1998, tuition
revenues at public institutions of higher education increased by 107%,
from $1,696 to $3,512 (in constant dollars per student)", so eine
Untersuchung des National Center for Public Policy and Higher Education
2002; vgl. Lohmann 2002b.
13a) Siehe dazu auch: Erkki Liikanen (Member of the
European Commission, responsible for Enterprise and the Information Society):
The
Exciting Future of Electronic Communications and e-Business in Europe:
Is the EU outpacing the US -- Address to the American Business Forum
on Europe, New York, 4 November 2003.
14) ATTAC: Association pour la Taxation des Transactions
financières pour l'Aide aux Citoyens, ursprünglich eine Initiative zur
Durchsetzung der Tobin-Steuer auf Spekulationsgewinne aus Finanztransaktionen;
WEED: World Economy, Ecology & Development / Weltwirtschaft, Ökologie
& Entwicklung, »seit 10 Jahren kritische Stimme in der Nord-Süd-
und Ökologie-Politik«, darunter zu GATS WEED 2003.
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(Alle Hyperlinks
wurden zuletzt im Oktober 2003 überprüft; siehe auch Anm. 4a.)
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