Rezensionen zu Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland Band 2

 

Eliav differenziert so klar wie möglich zwischen theoretischen Konzeptionen und praktischen Reformen. Er bettet zahllose Details in eine klare Gedankenführung ein und verliert über seinem Interesse an aufklärerischen Unterrichtsbemühungen nicht die traditionsgeleiteten bzw. neo-orthodoxen Schulen aus dem Blick. Nicht zuletzt vermag zu überzeugen, in welchem Maße Eliav regionale bzw. lokale Differenzen zur Darstellung bringt. ... Angesichts dessen gebührt den Herausgeberinnen der Reihe Dank dafür, diese grundlegende Arbeit (noch zu Lebzeiten des Autors) nun in deutscher Sprache zugänglich gemacht zu haben; die Übersetzung [von Maike Strobel] ist gut lesbar und zugleich genau geraten.

Bernd Schröder (Saarbrücken), in: Theologische Literaturzeitung 132 (2007) 1, Sp. 91.

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Eliav´s "Jewish Education in Germany" is the authorized translation of his book... It is fortunate that this book is at long last available in the tongue spoken by virtually all its objects of study.

Aleph: Historical Studies in Science and Judaism Volume 4, 2004, S. 322.

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Whether by intention or lucky coincidence, the first monographs in this series can be seen as hallmarks in the historiography of German education. First published in Israel in 1960 and written by an émigré from Germany, Mordechai Eliav´s book is a pioneering study of Jewish education in the years of the Enlightenment and the Emancipation. [...] For the German edition Eliav brought his book up to date mainly in the footnotes, and publications since 1960 have been added to the citation of the secondary sources that he used. In spite of the passage of time, his book still remains the starting point for research on the subject.

Marjorie Lamberti (Middlebury, Vermont). In: Zeitschrift für pädagogische Historiographie 9 (2003) 1, S. 3.

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Der Initiative der Hamburger Erziehungswissenschaftlerin Ingrid Lohmann und ihrer beiden Mitarbeiterinnen Britta L. Behm und Uta Lohmann - alle drei zugleich Herausgeberinnen der neu gegründeten wissenschaftlichen Reihe zur jüdischen Bildungsgeschichte - ist es zu verdanken, daß die nunmehr über vierzig Jahre alte Dissertation Mordechai Eliavs endlich in deutscher Fassung dem interessierten Publikum zugänglich gemacht werden konnte. ... Trotz seines Alters und seiner Gebundenheit an die damalige Forschungsdiskussion über die Anfänge der jüdischen Aufklärung - es ist auffallenderweise etwa gleichzeitig mit dem inzwischen ebenfalls in deutscher Übersetzung vorliegenden Werk Asriel Schochats über den Ursprung der jüdischen Aufklärung in Deutschland (Frankfurt u.a. 2000, Erstausgabe Jerusalem 1960) erschienen - hat es an Aktualität nichts eingebüßt. Erfreulicherweise ist es sogar gelungen, den Autor selbst zu einer Überarbeitung und Ergänzung des Werks zu veranlassen, ohne daß in die weiterhin nicht überholte Substanz des Werkes eingegriffen werden mußte. ... Ein Glossar der wichtigsten hebräischen Fachausdrücke, ein auch neuere Arbeiten umfassendes Quellen- und Literaturverzeichnis ... sowie ein sehr nützliches Personen- und Sachregister schließen die Monographie ab. Gewiß wird nun eine schnelle Rezeption dieser grundlegenden Darstellung in der deutschen Forschung ermöglichst, und auch zukünftige, für viele der damaligen deutschen Bundesstaaten dringend notwendige Regionaluntersuchungen werden mit dem aktualisierten Eliav auf eine neue Grundlage gestellt werden.

Friedrich J. Battenberg (Darmstadt). In: Aschkenas - Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden (2001) 2, S. 291-293.

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Erstmals 1960 hebräisch erschienen, ist dies die bis heute umfassendste Arbeit zur theoretischen und praktischen Entwicklung jüdischer Erziehung seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. Sie wird nun in einer sorgfältigen Übersetzung der Duisburger Judaistin M. Strobel - leicht bearbeitet und bibliographisch aktualisiert - auf deutsch vorgelegt. Wenn auch neuere Forschungen, etwa zur jüdischen Aufklärung des 18. Jahrhunderts oder zu einzelnen Orten, inzwischen manche Interpretationen und manche Schlussfolgerungen nicht mehr unbedingt zwingend erscheinen lassen, wird das Werk doch unentbehrlich bleiben als materialreiche und detaillierte Grundlegung der Erforschung jüdischer Pädagogik im Zeitalter des Übergangs zur Moderne.

as (Duisburg). In: Kalonymos. Beiträge zur deutsch-jüdischen Geschichte aus dem Salomon Ludwig Steinheim-Institut 4 (2001) 2, S. 10.

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Aus dem virtuellen Klassiker, den kaum jemand gelesen hat, ist jetzt ein realer Klassiker geworden.

Jörg Fehrs (Berlin). In: Mitteilungen & Materialien. Zeitschrift für Museum und Bildung 56 / 2001, S. 134.