Jüdische
Bildungsgeschichte in Deutschland
Band 8: Naphtali
Herz Wessely Worte des Friedens und der Wahrheit
[...] Der
Band dokumentiert diese Schrift Wesselys in neuer Übersetzung (101-137),
zudem auch drei spätere »Sendschreiben« desselben Autors (138-385) und
– erstmals – Stellungnahmen von Gegnern wie Befürwortern (389–609) sowie
Briefe und weitere einschlägige zeitgenössische Schriften von und über
Wessely (611–706). Beigegeben sind zudem auf ca. 100 Seiten eine Einführung
in die sog. Wessely-Affäre aus Sicht der Herausgeberin I. Lohmann, einer
historischen Bildungsforscherin (16-48), in die Neuübersetzung aus der
Sicht des judaistischen Übersetzers R. Wenzel (S. 49-58) sowie in die
Erstübersetzung durch D. Friedländer aus der Sicht einer Judaistin und
Germanistin (U. Lohmann; S. 59-74) und, last but not least, ein »Literaturbericht«
zu »Wesselys Biographie und Werk« (S. Lässig; S. 75-98). Die Dokumentation
der vier Sendschreiben Wesselys beinhaltet zudem knappe Kommentare zu
deren Sitz im Leben, Aufbau und Gehalt (101-111, 139-144, 203f., 277-281).
Ein wiederum etwa 100 Seiten starker Anhang bietet zudem neben dem Quellen-
und Literaturverzeichnis insbesondere ein Sach- und Personenregister
der »Quellentexte« (757-773) und ausgewählte Quellentexte in hebräischer
Sprache [...]. An
jüdischer Bildungsgeschichte Interessierte finden hier eine für die
Haskala typische und wirkungsgeschichtlich bedeutsame Debatte leicht
zugänglich und mit Interpretationshilfen präsentiert.
Bernd Schröder, Universität Göttingen,
in Verkündigung
und Forschung 67 (2022), 19-32, hier 28.
[...] Der
beeindruckende Band lädt zum Verweilen und zum Stöbern ein. Er macht
Lust, die Debatte in ihrer Vielschichtigkeit und Vielstimmigkeit sowie
in ihrer Verflechtung über einen großen Teil des europäischen Kulturraums
hinweg zu entdecken. Das Werk wird daher mit Sicherheit dazu beitragen,
eine längst fällige breitere Rezeption von Wesselys Sendschreiben und
der daraus sich entwickelnden Kontroverse zu ermöglichen. Eine Rezeption,
die neue und vertiefende Einblicke nicht nur in Wesselys Werk sondern
auch in die Bildungsgeschichte des 18. Jahrhunderts verspricht.
Dorothea
Salzer, Universität Potsdam, in
PaRDeS.
Zeitschrift der Vereinigung für Jüdische Studien 22 (2016), 218-221,
hier 221.
[...] gediegen
eingeleitet, und vor allem hervorragend aus dem Hebräischen ins
Deutsche übersetzt [...]. Insgesamt eine glanzvolle Leistung interdisziplinärer
Zusammenarbeit der deutschsprachigen Jüdischen Studien.
Redaktion
Kalonymos. Beiträge zur deutsch-jüdischen
Geschichte aus dem Salomon
Ludwig Steinheim-Institut, 18 (2015) 2, 9.
[...] The
well translated and edited texts in the volume offer the opportunity
to gain insights in an exemplary conflict between tradition and modernity,
which is similar to conflicts ongoing at present. Furthermore, the reproduced
debate did not take place in Germany only, but in several different
European cultures, so that the material also allows examining processes
of cultural transfer. Additionally, Ingrid Lohmann highlights the importance
of these sources for examining the process of the formation of the concept
Bildung, a central term in German Enlightenment philosophy towards the
end of the eighteenth century. She defends the thesis that Wessely's
text Divre schalom we-emet "played a key role in the process of constituting
the classical modern concept of Bildung, being a specific, so to speak
regional version" of the "contemporary European discourse on property,
national wealth and human rights" (p. 21). Wessely's texts on education
were discussed in Berlin's intellectual circles, above all by a group
gathered around Moses Mendelssohn, becoming thus, according to Lohmann's
hypothesis, a blueprint for the concept of a general human education
(Bildung), which later was considered classical. [...]
Christian
Roith, Universidad de Almeria, in Paedagogica
Historica 51 (2015) 6, 783-787, hier
784f.
Solche
langjährigen Bemühungen um eine Edition sind noch in hundert Jahren
nicht veraltet und haben deshalb Bestand. Gratulation!
Hanno
Schmitt, Universität Potsdam
The book
is one of the most impressive projects in the field! It should be known
by all scholars who are interested in the modern Jewish education and
the Haskalah.
Shmuel
Feiner, Bar Ilan University, Israel
Gestern
erhielt ich den Wessely – toll! So viel Material, so dicht dokumentiert.
Christoph Schulte, Universität Potsdam
Your impressive
book is a fundamental work for the understanding of Wessely’s views
and his importance as pathfinder of Jewish Enlightenment!
Moshe Pelli, University of Central Florida
Glückwunsch
zu diesem opulenten Band! Das sieht wirklich wieder nach einer editorischen
und übersetzerischen Meisterleistung aus.
Dirk Sadowski, Georg-Eckert-Institut für internationale
Schulbuchforschung, Braunschweig
Many thanks
for the new book! It looks wonderful and we look forward to studying
it!
Yael Okun, Director Manuscripts Department
& Institute of Microfilmed Hebrew Manuscripts,
The National Library of Israel, Jerusalem
Das Buch
sieht bereits von außen sehr beeindruckend aus. Was für eine mühselige
Arbeit, wie viel sprachliche Kompetenz sind da zusammengekommen!
Juliane Jacobi, Universität Potsdam
Welch'
Fundgrube! Allein die kompetente Übersetzung und Edition von Wesselys
aufsehenerregenden pädagogischen Sendschreiben ist ein großes Geschenk.
Indem der monumentale Band überdies die gesamte Debatte in ihrer Vielstimmigkeit
umfassend dokumentiert, stellt er die Forschung nicht nur zur jüdischen
Bildungsgeschichte des 18. Jahrhunderts auf eine völlig neue Grundlage.
Ich habe begeistert gestöbert, mich festgelesen und vieles entdeckt,
was mir bislang unbekannt war. Dass diese Quellenedition eine der größten
Kontroversen der Haskala in deutscher Übersetzung erschließt, könnte
dem interdisziplinären Austausch einen kräftigen Schubs geben, auch
zwischen Judaistik und Germanistik.
Kathrin Wittler, Institut für deutsche Literatur,
Humboldt-Universität zu Berlin