Andrea Liesner/ Ingrid Lohmann (Hrsg.): Bachelor
bolognese - Erfahrungen 978-3-86649-281-3
"[...]
Der vorliegende Sammelband ist ein innovativer Beitrag für die Diskussion
um die Hochschule der Gegenwart und ihre Kritik. Diese spannende Publikation
zeigt, was Studierende zu leisten imstande sind, wenn man sie lässt. Insgesamt
haben die Herausgeber_innen hier eine sehr gelungene Zusammenstellung
kontroverser Positionen zur Hochschule der Gegenwart vorgelegt, die disziplinäre
Grenzen überschreitet und als Bereicherung des Diskurses um die Idee der
Universität gelten kann." "[...]
Die starke Verschulung der Studiengänge [...] und die insgesamt doch
als sehr bürokratisch empfundenen Vorgaben der Akkreditierungsagenturen
in Zusammenspiel mit Vorgaben weiterer Akteure wie Ministerien und EU-Bürokratie
werden auf den Punkt gebracht." "Zehn
Jahre Bologna und die Diskussion nimmt kein Ende.
Das liegt daran, dass die Reformen voranschreiten und ihre Konsequenzen
deutlicher werden. [...] Bologna steht für bedeutende soziale Veränderungen
in einem Teilsystem der Gesellschaft. Daher arbeiten einige bereits an
einer 'Soziologie des Bologna-Prozesses'. Diese könnte sich als empirische
Erforschung von Veränderungen der Bildungsinstitutionen und des Hochschulalltags
bewähren (Serrano-Velarde 2009). Bevor man jedoch zur empirisch-analytischen
Routine übergeht, sollten die soziologisch-kritischen 'Hausaufgaben'
erledigt werden: Es geht darum, den Bologna-Prozess in größeren
Zusammenhängen zu reflektieren - als Symptom eines umfassenden Strukturwandels
der Gesellschaft. Dazu bietet eine unlängst erschienene Sammlung
von 'Erfahrungen mit der neuen Studienstruktur' eine gute Gelegenheit,
zumal darin neben Soziologen auch Erziehungswissenschaftler ihre vorläufigen
Bilanzen ziehen (Liesner, Lohmann 2009)." "Bachelor
Bolognese bietet für diese notwendige Auseinandersetzung entscheidende
Anknüpfungspunkte. In seiner Gesamtheit ist es ein erschütterndes wie
aufforderndes Buch, das „Prinzip Bologna“ nicht einfach nur geschehen,
sondern kritisch in den Blick zu nehmen. Neben der bildungspolitischen
Diskussion werden dabei auch Fragen von bildungstheoretischer Relevanz
aufgeworfen, die die Reformmaßnahmen auf ihren gesellschaftlichen Gehalt
befragen. In der Analyse der unterschiedlichen Statusgruppen auf die Vermarktungslogik
der Reform, treten dabei Strategien der Selbststeuerung zu Tage, die auch
vor ihren Trägern, den Subjekten, nicht Halt machen. Mit dem Ansatz das
eigene Involviertsein in den Verwertungsprozess der Bildung zu thematisieren,
bewahren sich die Autoren-/innen ein subversives Moment, das sich der
Funktionalisierung zumindest partiell entzieht, denn jede Verwertungslogik
braucht einen Ermöglichungsraum." "Alles
in allem bietet der Sammelband eine gute Einführung in die Bologna-Wirrnis
und vertieft Brennpunkte und Sackgassen der Reform. Dies ist insbesondere
den engagierten studentischen Beiträgen zuzuschreiben, denen als Betroffene
bislang vergleichsweise wenig Raum eingeräumt wurde. In ihren Einwürfen
wird besonders das Spannungsfeld deutlich, das durch Bologna-Maßgaben
und Studienalltag generiert wurde. Überaus lesenswert sind ferner jene
Beiträge, die einen originellen und erfrischenden Zugang zur Thematik
wählen." "Andrea
Liesner e Ingrid Lohmann, catedráticas de ciencias de la educación en
la Universidad de Hamburgo, han editado recientemente un libro que recoge
con el título de El graduado a la boloñesa - experiencias con la nueva
estructura universitaria una serie de trabajos que se presentaron en un
seminario cuyo tema fue el proceso de Bolonia y sus consecuencias. Las
reflexiones de los representantes de toda la comunidad universitaria de
habla alemana - catedráticos, personal docente e investigador y estudiantes
- resultan de sumo interés para personas vinculadas a la educación superior
en España, porque reflejan una situación que se producirá próximamente
en el sistema universitario español, aún restando algunos factores idiosincráticos
de las universidades alemanas. Hasta cierto punto es sorprendente que
las universidades germanas estuvieran entre las primeras que emprendieron
unas reformas que modifican su sistema tradicional de una forma bastante
radical. La mayoría de las voces reunidas en el tomo acompañan los cambios
introducidos en las universidades con un distanciamiento crítico muy pronunciado,
aunque se incluyen también opiniones - no muy frecuentes - que destacan
las nuevas oportunidades implícitas a las reformas. Ningún trabajo se
declara de principio opuesto a los objetivos formulados en la declaración
de Bolonia del 19 de junio de 1999 que constituye el inicio de las actividades
nacionales para crear el espacio europeo de educación superior hasta el
año 2010. Las críticas se centran en determinados aspectos de la adaptación
de estos objetivos llevada a cabo en las universidades de habla alemana.
Llama la atención que los diversos autores, tanto los detractores como
los partidarios de las reformas, recurren frecuentemente a los mismos
argumentos, aunque los presenten con una intensidad variada y apoyando
puntos de vista diferentes." |
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INHALTSVERZEICHNIS Vorwort
Einleitung
"Wie
motivier' ich meinen Bachelor?" Bachelor
à la Suisse: Die langen Wege in der kleinen Schweiz "Keine
Rose ohne Dornen!" - Chancen, Risiken und Nebenwirkungen der neuen BA-MA-Studienstrukturen
Berufsfassaden
- der BA als "berufsqualifizierender Abschluss" Erfolg
auf Schiene oder Schmalspur-Akademiker/innen? Von der Implementierung
des BA Bildungswissenschaft an der Universität Wien "… umso
schlimmer für die Wirklichkeit." Im Bologna-Prozess ignorieren fast alle
Beteiligten die Realität in den deutschen Hochschulen Chancen
durch Bildung? Eine Diskurskritik Wie Fische
im Netz? Irritationen aus dem Europa des Wissens
Endlich
scheinfrei! Eine studentische Sicht auf die Studienreform Über Bologna-Prozess
und GATS zum privatisierten europäischen Hochschulraum Die nächste
Universitäts-Reform kommt bestimmt
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Tilman Reitz
(Jena), in: Das Argument Nr. 286 (2010): |